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Epirus und Lefkada: Geheimtipp in Griechenland!

Vorwort

Die Corona Pandemie prägt das Jahr 2020 und an Reisen war während des Lockdowns kaum zu denken. Glücklicherweise gab es über Sommer eine kleine Pause und Reisen wurde innerhalb der EU wieder möglich. Direkt war klar: Nach bestandenen Abschlussprüfungen musste eine Auszeit am Meer her. Da Griechenland so wenige Infektionen wie kaum ein anderes Land in Europa aufweist haben wir uns dazu entschlossen dorthin zu fahren.

Der günstigste Flug ging mit der Lufthansa von Frankfurt nach Athen für 7 Tage. Die Reiseplanung begann wie immer erst nachdem der Flug gebucht war. Da wir letztes Jahr bereits in Athen waren, war klar, dass wir mit einem Mietwagen das Festland erkunden wollen. Anfänglich hatte ich die schöne Ostküste im Visier. Eine Reportage bei “Welt” über den Epirus, eine Region in Griechenland, änderte dann aber alles und es stand fest: Wir fahren in den Epirus! 🙂

Der Plan war:

09.-16. Juli nach Griechenland mit der Lufthansa

17. Juli nach Berlin mit DAT zum spotten

Dieses Jahr war allerdings auch von Flugunregelmäßigkeiten gezeichnet. So strich zunächst DAT die Flüge nach Berlin und bot alternativ einen Aufenthalt von 40 Minuten in Berlin an (SCN-TXL->40min Aufenthalt-> TXL-SCN). Diese großzügige Alternative habe ich dankend abgelehnt und plötzlich hatte ich bis zum 19. Juli Zeit für Griechenland. Ich hatte diesen Gedanken noch nicht zu Ende gedacht als das Handy klingelte. Lufthansa streicht den Rückflug von Athen nach Frankfurt und benötigt eine neue Abflugzeit. Da witterte ich meine Chance den Urlaub doch noch zu verlängern. Der nette Mitarbeiter von Lufthansa war direkt bereit uns auf Sonntag Nachmittag umzubuchen. Der Service der Lufthansa in diesen Zeiten ist wirklich gut. Ich hatte mehrfach wegen einigen Flügen Kontakt mit dem Service Center und die Kulanz und Hilfsbereitschaft ist wirklich hervorragend!

Epirus und Lefkada: Geheimtipps in Griechenland?

Anreise

Am 09. Juli war es soweit: Endlich wieder reisen! Früh morgens ging es mit dem Zug, der diesmal sogar pünktlich war, zum Flughafen Frankfurt. Dort angekommen ein Schock! Das Terminal 1 ist komplett leer! Eine Leere, die man sonst nur vom Flughafen Saarbrücken kennt. Dies hat nochmal vor Augen geführt wie dramatisch die heftigen Einschnitte insbesondere für den Tourismus sind. Dabei war der Juli noch eine der aufkommensstärksten Monate in diesem Jahr aufgrund der Sommerferien…

Mit dem A321neo ging es pünktlich nach Athen. Der Flug an sich war top. Ich hatte das Glück und durfte am Notausgang sitzen. Der Service ist abgespeckt um Kontakte zwischen Crew und Passagieren so gering wie möglich zu halten. Mehr dazu im Video unten 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

In Athen angekommen haben wir unser Auto bei der Autovermietung “Firefly” abgeholt, die wirklich sehr empfehlenswert ist. Sehr schnell, ohne Zusatzgebühren und direkt im Terminal. Besser geht es kaum. Das Auto war komplett desinfiziert und in gutem Zustand. Lediglich die Farbe des Autos “Ingo”, wie wir es liebevoll nannten, war undefinierbar, aber gut gibt schlimmeres 🙂

Hätten wir vorher gewusst, dass wir in den Epirus fahren hätten wir keinen Flug nach Athen gebucht. So standen knapp 5h Autofahrt an. Empfehlenswert ist die Anreise über Preveza oder Thessaloniki.

400km schlaglochfreie Autobahn und nicht eine Baustelle. Traumhaft oder? In anderen Ländern wird ununterbrochen an neuwertigen Autobahnen gearbeitet und das alle paar Kilometer. In diesen Ländern werden aber auch Flughäfen und Stadien Jahre zu spät fertig.

Von Athen ging es nach Perdika ins kleine Hotel Arilla Beach. Das Hotel ist einfach ausgestattet, sauber und hat einen schönen Pool. Das Personal ist sehr nett und die Besitzer haben bereits in Deutschland gearbeitet und sprechen perfekt deutsch. Nach 5h kamen wir am Hotel an und wurden bereits erwartet. Da es schon spät war bot man uns kurzerhand an etwas auf den Grill zu legen. Wir gingen in die Küche und durften uns unsere Sachen aussuchen. Typisch griechisch waren die Portionen reichlich. das Schweinefleisch aus eigener Schlachtung, die Würstchen selbstgemacht. Die griechschiche Gastfreundschaft ist einfach perfekt! 🙂

Das Frühstück war aufgrund der Pandemie nicht in Buffetform, sondern wurde am Platz serviert. Insbesondere der Ausblick dabei ist einfach atemberaubend! Da schmeckt es gleich noch besser 🙂

Ausblick beim Frühstück und vom Balkon
Unser Ingo hatte übrigens immer Meerblick. Welche Farbe hat dieses Auto eigentlich?

Tag 1-4: Perdika und Umgebung

4 Tage waren wir in Perdika und erkundeten die Umgebung. Neben tollen Stränden, gibt es aber auch malerische Orte und tolle Landschaften.  In Perdika selbst gibt es viele Restaurants, die allesamt hervorragendes Essen anbieten. Die Preise in den Restaurants sind recht günstig. Malerisch schön ist Parga, eine der größeren Orte in der Umgebung. Von einer Burg aus, hoch über der Stadt, (der Weg dorthin ist anstrengend)  hat man einen atemberaubenden Blick über die Stadt und die Bucht. Hier einige Bilder von Parga:

 

Durch Parga schlängeln sich unzählige Gassen mit Shops, Eiscafés und Restaurants. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Zudem findet man viele Shops, die lokale Produkte wie Olivenöl oder Honig verkaufen. In unserem Restaurant inmitten der Gassen bekamen wir herausragendes griechschiches Essen und noch ein kostenloses Dessert und Ouzo. Was will man mehr? Ok vlt. ein Taxi, dass uns heimgefahren hätte, aber gut 🙂

Ein weiteres Highlight war ein Bootsausflug. In Griechenland kann man Boote mieten ohne einen Führerschein dafür zu haben. Einmal fühlen wie Michael Wendler, sodass alle Sorgen EGAL werden. Für 50€ ist dies möglich. Wir haben uns ganztägig ein Motorboot gemietet und sind damit über das Meer an der Küste entlang. So konnten wir Buchten anfahren, kleine Inseln und hatten Strände für uns allein 🙂

Das Traditionsbier für uns in Griechenland 🙂

Nach 4 Tagen am Meer war es dann Zeit weiterzufahren. Es ging ab ins Landesinnere hoch hinaus… 🙂

Tag 5-7: Vikos Schlucht und Ioannina

Saftig grüne Wiesen, Blumen, Bienen und abgesehen vom Summen der Bienen hört man nichts-gar nichts! Sind wir spontan in die Alpen? Nein. Auch Griechenland hat Seiten zu bieten, die man vlt. gar nicht so erwartet. Doch von Anfang an:

Am Tag 5 ging es ins Landesinnere in die Berge, genauer ins Pindos Gebirge. Etwa 120km von der Küste entfernt liegt die Vikos Schlucht, die tiefste Schlucht der Welt. Die 20km lange Schlucht ist bis zu 1000m tief. Diese Schlucht ist mitunter das beeindruckende was ich bisher gesehen habe. Der Blick vom Aussichtspunkt ist einfach atemberaubend.

Panorama

Der Weg bis zum Aussichtspunkt ist ein etwa 20 minütiger Fußmarsch und zeigt ein ganz anderes Griechenland 🙂

Charakteristisch für die Zagoria Region sind die Bogenbrücken und die vielen alten Dörfer.

Übernachtet haben wir in Monodendri. Dort in der Nähe befindet sich auch ein altes Kloster, das einen guten Blick in die Schlucht bieten soll. Leider ist aufgrund von Renovierungsarbeiten kein Zutritt möglich gewesen.

Am nächsten Morgen ging es in die Stadt Ioannina, die aufgrund Ihrer bewegenden Geschichte noch immer die Spuren der Vergangenheit aufzeigt. Neben der historischen Altstadt aus osmanischer Zeit ist hier noch die alte Stadtmauer und mehrere Moscheen sehenswert. Die Stadt liegt an einem großen See und ist Zentrum für die gesamte Region. Zudem ist in der Studentenstadt auch einiges los. Kneipen und Restaurants reihen sich aneinander und wer kann zu einem kalten Bier schon nein sagen? Traditionell griechschich werden zum Bier auch kleine Snacks gereicht. So kann man dann schnell mal versacken und dem Treiben zusehen 🙂

Und so wurde es spät…

Tag 8-10: Lefkada

Am nächsten Morgen ging es dann nach Lefkada, eine Insel, die aber vom Festland über eine Brücke erreichbar ist. Und schon der Weg zu unserer Unterkunft entlang der Küste ist traumhaft. Ein karibisch blaues Meer begleitete uns bis zu unserer Unterkunft auf der rechten Seite und links grüne Landschaften und Berge. Dort angekommen hatten wir einen einmaligen Blick auf das Meer. Die Unterkunft Panoramic View Studios hat saubere Zimmer und vom Balkon einen geilen Meerblick. Ebenso vom Restaurant der Unterkunft, wo es auch sehr leckeres Essen gibt.

 

Blick vom Balkon und Restaurant
Blick vom Restaurant bei Sonnenuntergang

Der Strand in der Nähe der Unterkunft ist eine der schönsten, die ich bisher gesehen habe (und das sind einige). Karibisch blaues Meer und weißer Sandstrand. Ein Traum. Die Bilder sind unbearbeitet!

Aber nicht nur die Strände auf Lefkada sind genial. Die gesamte Insel ist wunderschön. Vielfältige Natur, viel grün, Berge und malerische Orte prägen die Insel. Eine der Sehenswürdigkeiten von Lefkada sind die Nidri Wasserfälle. Im Sommer führen diese aber weniger Wasser und das Spektakel ist nicht wirklich eins. Eine schöne Wanderung zu den Wasserfällen ist es trotzdem. Vorort trifft man dann auch auf die Influencer, die vor dem Wasserfall posieren. Diesen bei der “Arbeit” zuzuschauen war dann doch amüsant.

 

Nach 10 Tagen stand die Abreise an. Früh morgens ging es zum Flughafen Athen. Erneut ging es mit dem A321neo der Lufthansa zurück nach Frankfurt. Hier ein kleines Video zum Flug 🙂

 

Fazit

Traumhaft! Das beschreibt den Urlaub in einem Wort. Der Epirus und Lefkada sind noch nicht vom Massentourismus befallen wie andere Orte. Es geht noch deutlich gemütlicher zu und die Gastfreundschaft der Menschen ist noch echt. Die Landschaften, die man auf den Autofahrten oder vor Ort erlebt sind wirklich der Hammer und ist gar nicht das was man sich unter Griechenland vorstellt. Große und grüne Gebirgszüge direkt neben dem Meer. In den Bergen noch traditionelle Dörfer, in Ioannina ist Geschichte noch sichtbar und die Küsten mit ihren tollen Stränden sind nicht überlaufen. Ich kann nur jedem empfehlen mal dorthin zu fahren. 10 Tage sind noch viel zu wenig gewesen um alles zu erkunden. Hier werde ich definitiv nochmals hinfahren! 🙂

In Griechenland konnte man sich dann auch mal von Corona erholen. Zwar gab es Maßnahmen, diese waren aber deutlich lockerer als in Deutschland.  So wurde auf die Zimmerreinigung verzichtet um Kontakte zu meiden. Restaurants hatten Einwegtischdecken und das Servicepersonal trug Masken.  Die Gäste mussten keine tragen.  Zudem standen auf jedem Tisch Desinfektionsmittel bereit.

Die Einreise nach Griechenland ist völlig unproblematisch.  Man muss vorab ein Formular online ausfüllen und bekommt dann einen QR Code zugeschickt.  Dieser wird vor Ort kontrolliert und man kann einreisen.  Stichprobenartig werden kostenlose Corona Tests durchgeführt.  Wir hatten aber keinen.

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